Schwarzarbeit in der Altenpflege
Viele Menschen möchten ihre pflegebedürftigen Eltern so lange wie möglich zu Hause wohnen lassen. Dies ist zum Beispiel möglich mit polnischen Pflegekräften, die die Pflegebedürftigen in deren vertrauten Umgebung rund um die Uhr betreuen.
In der ZDF-Sendung Maybrit Illner Spezial vom 24. Mai 2018 gaben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und „Die Linke“-Parteivorsitzende Katja Kipping Antworten auf brennende Fragen zum Thema
Maybrit Illner Spezial – „Ist die Pflege noch zu retten?“
Angehörige, Betroffene und Pflegekräfte formulierten ihre Anliegen in Sachen Pflegepolitik. Auch Renata Föry, Geschäftsführerin der 2004 gegründeten Agentur Seniocare24, war in der Sendung zu Gast. Seniocare24 ist einer von etwa 730 Anbietern in Deutschland, die ausländische Pflegekräfte vermitteln. Eine gute 24-Stunden-Pflege zu Hause können sich in der Regel nur Senioren mit guter Rente leisten.
Renata Föry benannte im Gespräch die Kosten einer Rund-um-die-Uhr-Pflege auf Summen zwischen 1.500 und 2.300 Euro pro Monat. Weil die Angehörigen nicht immer in unmittelbarer Nähe beim Pflegebedürftigen wohnen, ist die Fürsorge über Entfernung und Distanz hinweg mitunter schwierig.
Die professionelle Agentur leistet hierbei verlässliche Organisation vor Ort, kümmert sich etwa um Arztbesuche und andere alltäglichen Aufgaben, betonte Renata Föry. Ihre größte Konkurrenz ist die Schwarzarbeit in der Altenpflege. Zwar habe sich hier in den letzten Jahren einiges verbessert, dennoch nehmen viele Menschen auch heute noch aus Geldnot die Dienste illegaler Pflegekräfte in Anspruch.
Maybrit Illner – Das Gesicht des Polit-Talks im ZDF
Frau Illner begann ihre ZDF-Karriere beim Morgenmagazin. Heute ist sie das Gesicht des Polit-Talks im Zweiten Deutschen Fernsehen.
Maybrit Illner
Renata Föry (SENIOCARE24)
Frau Föry wandte sich in der ZDF-Sendung Maybrit Illner Spezial mit einer Frage an die beiden Politik-Gäste: Die Pflege zu Hause wird staatlich schlechter unterstützt als die Pflege im Heim. Kann man den Familien, die zu Hause pflegen lassen, nicht den gleichen Satz bezahlen wie denjenigen, die im Heim versorgt lassen?
Katja Kipping (Parteivorsitzende „Die Linke“)
Katja Kipping (Parteivorsitzende „Die Linke“) unterstrich, dass insgesamt finanziell sehr viel mehr als bisher ins Pflegesystem gegeben werden müsse. Kipping machte weiterhin deutlich, dass die Herkunft der Pflegekräfte aus dem In- oder Ausland keine Rolle spielen dürfe. Wichtig sei, dass Arbeitsstandards erfüllt werden und soziale Absicherungen bestehen. „Es darf keine neue Dienstmädchenkultur geben, die zu Abhängigkeiten führt“, so Kipping.
Parteivorsitzende „Die Linke“ – Katja Kipping
Jens Spahn (Bundesgesundheitsminister, CDU)
Der BMG Minister Jens Spahn erklärte zum Thema Schwarzarbeit, dass Lohnnebenkosten in der Tat die Summen für Rund-um-die-Uhr-Pflege und Betreuung in die Höhe treiben, dass aber die Sozialversicherungspflicht eben unverzichtbar sei. Spahn zeigt sich froh, dass es einigen Anbietern gelungen ist, gute legale und bezahlbare Pflegeangebote zu schaffen. Spahn widersprach jedoch der Argumentation, dass für die Pflege im Heim generell stärker unterstützt würde. Im ambulanten Bereich können durch Kombinationen wie betreutes Wohnen plus Tagespflege zum Beispiel bis zu 3.500 Euro monatlich in Anspruch genommen werden, während im stationären Bereich mit maximal 2.000 Euro unterstützt wird. Bei der ambulanten Pflege gebe es nicht eine einzige große Fördersumme, sondern mehrere einzelnen Bausteine. Renata Föry (Seniocare24) schloss die Argumentation, dass durch eine bessere Übersicht der Förderungen, im ambulanten Bereich viel Schwarzarbeit hätte verhindert werden können.
Weiter Gäste waren:
- Alexander Jorde Auszubildender in der Gesundheits- und Krankenpflege im zweiten Ausbildungsjahr
- Kornelia Schmid pflegt ihren an Multipler Sklerose erkrankten Mann.
- Ilse Biberti Regisseurin und Autorin, Sie hat ihre Mutter gepflegt.
- Martin Bollinger „Pflegeethik Initiative Deutschland“
- Bettina Michel Seit über sechs Jahren pflegt Bettina Michel ihren Vater
- Christiane Moll Lehrerin aus Freiburg. Ihr Vater ist an Demenz erkrankt
- Walter Keil Rentner aus Kassel.
Falls Sie weitere Fragen zum Thema – Schwarzarbeit in der Altenpflege – haben, kontaktieren Sie uns gerne unter Telefon: 07275 / 9 88 66 8-0 oder nutzen unsere Kontaktseite mit allen Kontakt Möglichkeiten.